Samstag, 15. April 2017

Kleine Klappen sind des Hasen Not.



Ostern naht mit Riesenhopplern. Der Herold steht längst mit seinem Horn bereit, um zu verkünden, dass jetzt bald alle Eier im Nest zu liegen haben, alle Schokohasen keck die Ohren spitzen, und alle Verstecke gut gefüllt sind – ohne dass die Hasenverteiler sich dabei erwischen lassen.

In der Hasenwerkstatt werden längst schon Nachtschichten eingelegt und die Eier im Akkord gekocht, gebuntet und bemalt. Aber dennoch sind sich die emsigen Hasen noch nicht sicher, ob sie den Schlussspurt doch noch schaffen.

Auch die Aushilfen müssen sich sputen. Da bleibt keine Zeit für die künstlerische Selbstfindung, die bunten Ostergrüße gibt es nur noch einfarbig in den Farben die gerade zur Pfote sind. Also eine Mischung aus "Pop art, Art Brut und Ready Made" erklärt der Hasenbär einer immermüden Häsin, die nur noch verständnislos mit den Schultern zuckt.

Dabei haben sie den Ausstoß von gefärbten Eiern mit einer zweiten Station verdoppelt und Lopsy malt nur noch Weidenzweige mit Kätzchen auf die Motiveier. Er weiß schon nicht mehr, das wievielte gelbe Ei er gerade betupft. Es waren in den letzten Tagen zu viele – aber das Motiv geht einfach am Schnellsten. Und wenn sie gut verteilt werden, fällt die Massenproduktion kaum noch auf.

Die Verteilung ist das nächste Problem. Die letztjährigen Eierverteiler sind in diesem Jahr für die Aufgabe überhaupt nicht mehr zu begeistern und haben längst andere Pläne fürs Wocheende gemacht.

So saust Sir Hopsalot auf seinem Feuerstuhl vorbei und würdigt das längst für Osternester zum Verteilen bereit stehende Füllmaterial mit keinem müden Lächeln.

Der Novemberhase ist verzweifelt: Wie sollen sie ohne Eierboten, das ganze Zeug in die Verstecke bekommen?

Ein lautes Hupen lockt den gestressten Novemberhasen auf die Straße vor der Werkstatt. Der immer freundliche Kater vom Gebrauchtwagenhandel wittert eine gute Chance, seinen Fuhrpark gewinnbringend einzusetzen. Das, was den verzweifelten Hasen jetzt fehlt, ist ein fahrbarer Untersatz.

"Selbst ist der Hase." Was braucht der Osterhase einen säumigen Fremdverteiler, wenn er mit dem eigenen Auto schnell doch alles selbst ausfahren kann. Der Wagen ist so wendig und klein, da fährt er jedes Nest direkt an. Und Frühlingsgrün ist doch wohl die beste Tarnfarbe, die ein Osterflitzer in diesen Tagen haben kann.

Plötzlich ist der Novemberhase verschwunden. Da kann die Häsin auch auf die Leiter klettern, um einen besseren Überblick zu bekommen. Dabei war der große Hase in den letzten Stunden nur noch in Hektik, stand ihnen ständig auf den Füßen rum und hat alle zu mehr Eile angetrieben.

Als wenig später der grüne Flitzer wieder mit quitschenden Bremsen vor der Werkstatt hält, kann sich der große Hase das breite Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen. Nach einer ausgiebigen Probefahrt hat ihn der ständig grinsende Kater überzeugt: Das ist der fahrbare Eierkarton, den sie jetzt brauchen.

Das Komplettleasing ist schon für wenige Eier zu haben und sollte für einen Osterhasen aus der Westentasche bezahlt werden können. Im Notfall nimmt der Kater auch Mäuse. Er hat ihm sogar den Wagen sofort überlassen. Der Hase musste noch nicht einmal seine goldene Uhr als Pfand dalassen.

Doch jetzt sollten sie sich sputen. Die Kiepe steht schon auf dem Beifahrersitz und nun sollten sie zusammen schnell die restlichen Eier einladen. Die erste Fahrt geht gleich in die Nachbarschaft. Inzwischen können die anderen Hasen schon die weiteren Eier bereitstellen und in handliche Nesterpakete verpacken, damit er die Gärten schneller bestücken kann.

Das dekorative Ei in Orange muss auch noch mit. Doch irgendwie ist der Kofferraum plötzlich geschrumpft oder die Klappe hat eine Maulsperre.

So viel es der Hase auch dreht und wendet. Das Ei will nicht passen und da steht schon das nächste Prachtexemplar in Grün. Vielleicht war das Auto doch ein ziemlicher Spontankauf und der Novemberhase hätte sich etwas mehr Bedenkzeit nehmen sollen. Der dabei so gewinnende Kater hatte zwar recht, er kommt mit dem Flitzer zu jedem Nest. Aber wenn er dann nichts verteilen kann, ist das noch kein echter Vorteil.

Was nun? Schnell noch kleinere Eier machen? Nur noch Kleinteile und Streugut verteilen? Oder den immer grinsenden Kater fragen, ob es von diesem Wagen auch eine Pick-up-Version mit Pritsche gibt?

Idee: SchneiderHein        Fotos: W.Hein



Für 99,9% aller Fahrten eines Jahres reicht ein Smart vollkommen aus. Auch wenn die meisten Menschen das nicht glauben wollen und sich lieber hochgebockte Kleiderschränke auf Rädern oder endlos lange Kombis mit mehr Luftraum hinterm Fahrersitz besorgen. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass in den kompakten Zweisitzer bis zu 13 Getränkekisten plus Fahrer reinpassen. Umso überraschter bin ich, wenn plötzlich der Platz nicht ausrreicht, weil spontan eine dritte Person mitfahren könnte, wenn es den Sitzplatz dafür gäbe. Dann bin ich froh, dass es im Haushalt dann doch noch ein größeres Auto mit mehr Ladevolumen und Sitzplätzen gibt. Und natürlich haben sich hier die Hasen für ihr Massentransportgeschäft zu Ostern mit dem Smart doch ein wenig verkauft.

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